Hochgebet Beten

(Ursprüngliche Fassung)

Danke,
Gott,
dass wir Sprache haben,
das Schöne zu besingen, den Schmerz zu beklagen und das Notwendige zu erbitten.
Danke,
dass wir nicht beredt sein brauchen,
nicht wortgewaltig und laut,
dass du hörst –
auch unsere gestammelten und geflüsterten Gebete.
Danke,
dass sie alle einen Ort haben und
unsere Furcht befrieden,
unsere Zerrissenheit einen,
unser umtriebiges Leben unterbrechen und ausrichten.
Dir,
ewiges Wort,
gehört unser Lob.


Sanctus

Danke für ihn,
der den Menschen zugehört hat,
bis sie sich verstanden wussten.
Dessen Gleichnisse und Geschichten ihnen von der eigenen und der Grösse des Himmels erzählt haben.
Sein Wort,
es war einfach und klar, stark und wahr,
genau wie seine Zeichen,
Brot und Wein.
Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Einsetzungsbericht

Weil Jesus uns geheissen hat,
sind wir da, uns zu erinnern.
Sein Leben – es erzählt uns vom aufrechten, freien Gang.
Sein Tod – er mahnt uns an die Opfer dieser Welt.
Seine Auferweckung – sie lässt uns die Hoffnung schauen.

Wir bitten dich,
Gott:
Biete an – auch durch uns –
den Benachteiligten deine Gerechtigkeit,
den Stummgemachten deine Stimme,
den Engstirnigen deine Weite,
den Mutlosen deine Stärke,
den Mächtigen deine Weisheit,
den Gereizten deine Stille,
den Beschmerzten deine Nähe,
den Flüchtenden deinen Schutz,
den Kindern deine Geborgenheit,
den Sterbenden dein Licht.

Und wir bitten,
dass unser Beten mehr sei als Wunschkonzert und Einschlafhilfe,
mehr als Tradition und Denkleistung.
Dass es stark sei, und erfüllt mit uns selber,
wie das der fordernden Frau.

Dein Reich komme,
durch unser Beten und Bitten,
durch unser Schaffen und Schöpfen,
durch unser Lieben und Loben.