Hochgebet Leiblichkeit

Präfation

Gott, wir loben dich
    des blühenden Holunders,
    der satten Himbeere,
    des tanzenden Windes wegen;
    er fährt uns durch die Haare.

Wir loben dich
    des linden Lichtes der Herbstsonne,
    der klaren Kälte des Winters,
    des unbegrenzten Blaus des Himmels wegen;
    es weitet unser Dasein ins Weite.
    
Wir loben dich,
    unseres pochenden Herzens,
    unseres lebendigen Geistes,
    unserer Sinne wegen;
    sie bringen uns die Welt nahe.

Wir loben dich
    für jeden Stein, jeden Stern, jede Stimme,
    die uns von dir erzählt.

So singen wir


Sanctus

Gott, wir loben dich,
des Bruders Jesu wegen.
    Seine Zeichen waren so einfach,
    waren wie er selbst,
    Brot und Wein.

Sie bringen uns zusammen,
am Tisch daheim und am Tisch hier in der Kirche.

Sie legen uns eine Ahnung
vom guten Leben in den Mund
und erinnern uns an ihn,
das Brot des Lebens.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Epiklese und Einsetzungsbericht

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und esst alle davon:
Das ist mein Leib,
der für euch hingegeben wird.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und trinkt alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes,
mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod ...



Abschliessende Gebete

Wir verkünden deinen Tod,
dass er nicht vergessen geht –
so wenig wie die anderen gewaltsamen Tode.

Deine Auferweckung preisen wir,
dass sie immer wieder erinnert sei –
so sehr wie jeder andere Aufstand des Lebens.

Du bist Licht und Leib,
uns Zuflucht und Versteck.
In dir sind wir, und du in uns,
wir, deine Millionen von Tempeln.

Lass uns dich ehren, auch durch unsern Leib.
Lass uns deine Freundlichkeit austeilen,
deine Gerechtigkeit verwirklichen
und deine Nähe weiterschenken.

Lass den neuen Menschen und die neue Welt,
in uns wachsen
lass unter der alten Welt die neue
hervorbrechen wie keimender Frühling.

Dein Reich komme,
auch durch uns.

Gott, dein Tisch,
führt uns zusammen,
    als Kranke und Gesunde,
    als Verliebte und als Trauernde,
    als Zeitliche und Ewige.

Wir brauchen dich,
und brauchen ein wenig Mut
und einen Funken Hoffnung.

So sind wir nicht allein,
sondern wir erfahren dich
und wir loben in unserer Mitte.

Durch Jesus und mit ihm und in ihm ...