Hochgebet Sehnsucht
(Ursprüngliche Fassung)
Hab Dank,
Gott,
für die Geschichte der Königin,
in der wir uns verlieren und finden können,
und durch die wir erinnert werden,
dass sie für unser Leben bedeutsam sind:
die Schönheit und der Glanz,
die Sehnsucht und das Wagnis.
Hab Dank für alle verheissungsvollen Geschichten und Bilder,
deren Licht uns das Leben bestehen lässt.
Danke für die Frauen und Männer,
die uns von der Aussicht erzählen.
Dass Worte in den stummen Mund und Tänze in die lahmen Füsse gelegt,
die Menschen Häuser bauen und auch darin wohnen werden.
Danke für Jesus von Nazaret,
der seine Hoffnung gelebt, durchgetragen und geteilt hat.
So vieles und viele lassen uns loben.
Sanctus
Hab Dank für ihn,
den Bruder, den wahren Menschen,
der mit uns lebt und die Sehnsucht nach Gehalt und Gelingen in uns wach hält.
Hab Dank
für den Tisch, der uns sammelt,
für das Brot, das uns nährt,
für den Wein, der uns freut.
Wohl und Weh,
Segen und Sorge wohnen ihnen inne.
Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.
Einsetzungsbericht
Unsere Erinnerung geht zu ihm.
Zu seiner Gestalt voller Menschlichkeit,
zu seinem Wort voller Trost,
zu seinem Weg aus Unbestechlichkeit,
seinem Ende aus Schmerz,
seinem Anfang aus Licht.
Und doch:
Es steht noch etwas aus.
Möge sich die Schönheit auf jedes Leben legen und
mit den Privilegien Schluss sein.
Mögen die einen nicht auf ewig oben und die andern für alle Zeit unten,
und wieder Bilder in uns lebendig sein,
wie es denn auch sein könnte, das Leben.
Mögen die Soldaten dieser Welt innehalten,
wir selber die Spiele beenden, die uns die Welt bedeuten,
und das Wort und die Geste finden,
die uns begegnen lassen.
Mögen wir –
zusammen mit der Königin von Saba und allen, die glauben:
Es steht noch etwas aus –
Ausschau halten nach dieser Zeit,
Gott,
und sie herbeisehnen und herbeischaffen,
bis sie aufstrahlt.