Hochgebet Sehnsucht

Präfation

Gott, hab Dank,

für die Geschichten der Heiligen Schrift,
in denen wir uns verlieren und finden können;
durch die wir erinnert werden,
dass für unser Leben bedeutsam sind:
die Schönheit und der Glanz,
die Sehnsucht und das Wagnis.

Hab Dank für alle verheissungsvollen Geschichten und Bilder,
deren Licht uns das Leben bestehen lässt.

Danke für die heiligen Frauen und Männer,
die uns von der Aussicht erzählen,
    dass Worte in den stummen Mund
    und Tänze in die lahmen Füsse gelegt werden,
    dass die Menschen Häuser bauen
    und auch darin wohnen.

Danke für Jesus von Nazaret,
der seine Hoffnung gelebt,
durchgetragen und geteilt hat.

So vieles und viele lassen uns loben und singen.


Sanctus

Hab Dank für Jesus,
ihn, unseren Bruder, den wahren Menschen,
der mit uns lebt
und die Sehnsucht nach Gehalt und Gelingen
in uns wach hält.

Hab Dank
    für den Tisch, der uns sammelt,
    für das Brot, das uns nährt,
    für den Wein, der uns freut.

Wohl und Weh,
Segen und Sorge
wohnen ihnen inne.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Epiklese und Einsetzungsbericht

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und esst alle davon:
Das ist mein Leib,
der für euch hingegeben wird.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und trinkt alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes,
mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod ...



Abschliessende Gebete

Unsere Erinnerung geht zu Jesus,
    zu seiner Gestalt voller Menschlichkeit,
    zu seinem Wort voller Trost,
    zu seinem Weg aus Unbestechlichkeit,
    zu seinem Ende aus Schmerz
    und seinem Anfang aus Licht.

Und doch steht noch etwas aus:
    Möge sich die Schönheit auf jedes Leben legen
        und mit den Privilegien Schluss sein.
    Mögen die einen nicht auf ewig oben
        und die andern nicht für alle Zeit unten sein.,
    Mögen wieder Bilder in uns lebendig werden,
        wie es denn sein könnte, das Leben.

    Mögen die Soldaten dieser Welt innehalten,
        wir selber die Spiele beenden,
        die uns die Welt bedeuten,
    Mögen wir das Wort und die Geste finden,
        die uns begegnen lassen.

Gott,
wir glauben, dass noch etwas aussteht,
wir halten Ausschau nach der Zeit Gottes,
wir sehnen sie und schaffen sie herbei,
bis sie aufstrahlt

durch ihn und mit ihm und in ihm ...