Hochgebet Gleichwertigkeit

(Ursprüngliche Fassung)

Keine Herren und Mägde gibt es in deinem Namen,
allein Schwestern und Brüder;
und keine Fremden und Unerwünschten unter deinem Himmel,
sondern einzig Dazugehörige.
Freiheit bist du,
Gott,
Gemeinschaft und Gerechtigkeit.
Die Vielfalt hast du im Lebendigen angelegt, und die Gleichwertigkeit,
und bis nicht mehr sind: oben und unten,
wirkst du mit an der Veränderung der Verhältnisse.
Dir und einander gleich hast du uns geschaffen,
uns Frauen und Männer,
uns Kinder und Greise,
uns Namenlose und Gefeierte.
Gemeinsam kommen wir zu dir,
dein Lob auf unseren Lippen.


Sanctus

Der Tisch, nicht bloss Tisch –
auch Ort, wo wir uns nah sind und vertraut.
Der Wein, nicht bloss Wein –
auch Gegenwart von Glanz und Ahnung von Licht.
Das Brot, nicht bloss Brot –
auch Zeichen unserer Mühe und Arbeit,
deiner Freundlichkeit,
Gott,
und Verbundenheit.
Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Einsetzungsbericht

Jesus,
geboren, gewiegt und gehalten von Frauen und Männern.
Geatmet in Freiheit,
gelebt in Geschwisterlichkeit,
gelitten und getötet und
geweckt zum ewigen Leben.

Wir danken dir,
Gott,
für alle Männer, die lieber ganz sind, denn oben,
für alle Frauen, die um ihre Stärke wissen,
für die Grossen, die mit ihrer Macht Lebensgrundlagen schaffen,
für die Kleinen, die an ihre Möglichkeiten glauben,
für die Gelehrten, die nicht auf alles eine Antwort haben,
und die Ungeschulten, die nachfragen.
Danke für jede Trennung, die nach Verbindung,
und jede Ungleichheit, die nach Gerechtigkeit sucht.

Wir bitten dich,
dass die Kirche Konsequenzen ihrer Verkündigung für sich sieht,
dass die Trauernden Kraft schöpfen aus der Erinnerung,
dass für die Kranken Linderung,
für die Unglücklichen Zuwendung und
für die Toten Leben da sei.
Durch dich, durch uns.

Es gibt nicht mehr –
daran wollen wir glauben,
daran wollen wir arbeiten und dich loben für dein Wort.