Hochgebet Beten

Präfation

Wir danken dir, Gott,
    dass wir Sprache haben,
        das Schöne zu besingen,
        den Schmerz zu beklagen
        und das Notwendige zu erbitten.

Danke,
    dass wir nicht beredt sein brauchen,
    nicht wortgewaltig und laut,
    dass du hörst –
    auch unsere gestammelten und geflüsterten Gebete.

Danke,
    dass unsere Gebete einen Ort haben,
    dass sie unsere Furcht befrieden,
    unsere Zerrissenheit einen,
    unser umtriebiges Leben unterbrechen und ausrichten.

Dir,
ewiges Wort,
gehört unser Lob.
Darum singen wir mit allen Menschen.


Sanctus

Wir danken dir für Jesus,
    der den Menschen zugehört hat,
    bis sie sich verstanden wussten.

Wir danken für seine Gleichnisse und Geschichten
    die ihnen von der eigenen Grösse erzählen
    und von der Grösse des Himmels.

Jesu Wort,
es war einfach und klar,
stark und wahr,
genau wie seine Zeichen,
Brot und Wein.

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Epiklese und Einsetzungsbericht

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und esst alle davon:
Das ist mein Leib,
der für euch hingegeben wird.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und trinkt alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes,
mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod ...



Abschliessende Gebete

Dieser Jesus hat uns geheissen.
Darum sind wir da, uns zu erinnern.
    Sein Leben – es erzählt uns vom
        aufrechten, freien Gang.
    Sein Tod – er mahnt uns an die
        Opfer dieser Welt.
    Seine Auferweckung – sie lässt uns
        die Hoffnung schauen.

Gott, wir bitten dich:
Biete an
– auch durch uns –
    den Benachteiligten deine Gerechtigkeit,
    den stumm Gemachten deine Stimme,
    den Engstirnigen deine Weite,
    den Mutlosen deine Stärke,
    den Mächtigen deine Weisheit,
    den Gereizten deine Stille,
    den Beschmerzten deine Nähe,
    den Flüchtenden deinen Schutz,
    den Kindern deine Geborgenheit,
    den Sterbenden dein Licht.

Und wir bitten,
    dass unser Beten mehr sei als frommer Selbstbetrug,
    mehr als Tradition und Denkleistung.
    Dass es stark sei,
     und erfüllt mit uns selber,

Dein Reich komme,
    durch unser Beten und Bitten,
    durch unser Schaffen und Schöpfen,
    durch unser Lieben und Loben.

Dein Reich komme
durch ihn und mit ihm und in ihm ...